Angela Obst hatte unseren Besuch am 19. Mai in der Abtei St. Hildegard toll organisiert. Für uns alle war es ein
eindrucksvolles Erlebnis mit ganz vielen Fassetten:
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Das gigantische Gemäuer, das über dem Rheingau thront (und erst um 1900 gebaut wurde!!!)
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Die wunderbaren Ausblicke und Weitblicke
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Das Leben, Wirken und die Nachwirkungen von St. Hildegard
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Der stimmungsvolle Vesper-Gesang der Nonnen
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Die beeindruckende Rede einer Nonne über die Geschichte des Klosters und das Leben im Kloster
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Und als Höhepunkt: Die Beschreibung ihrer persönliche Motivation und ihres Weges zum Kloster.
Kurz zur Geschichte: Die Abtei St. Hildegard, von manchen irrtümlicherweise für ein romanisches Bauwerk gehalten, wurde erst zu
Beginn des 20. Jahrhunderts, in den Jahren 1900 bis 1904 erbaut. Wir verstehen uns dennoch als Gründung der hl. Hildegard, knüpft die Tradition unseres Hauses doch unmittelbar an deren altes
Kloster Eibingen im Rheingau an.
Im Jahr 1150 hatte Hildegard von Bingen ihr erstes Kloster Rupertsberg an der Nahemündung erbaut. Als die Zahl der
Ordensberufungen stetig zunahm und immer mehr junge Frauen sich um sie scharten, erwarb Hildegard im Jahr 1165 das ehemalige Augustiner-Doppelkloster Eibingen bei Rüdesheim. Sie übernahm auch die
Leitung der Eibinger Neugründung und fuhr bis zu ihrem Tod zweimal wöchentlich über den Rhein, um ihr Tochterkloster zu besuchen. Nach dem Tode der hl. Hildegard am 17. September 1179
entwickelten sich die Klöster Rupertsberg und Eibingen ganz gemäß dem Gezeitenlauf der Geschichte: Blütezeiten klösterlichen Lebens wechselten sich mit Zeiten des Niedergangs ab.
Das gemütliche Zusammensein in einer urigen Wein-Wirtschaft mit wunderbarem Ausblich rundete den Abend sehr schön ab.